Woran erkennt man, dass der Herbst vor der Tür steht?
Richtig, an den Heißluftballons in der Luft.
Hier und dort findet man sie immer mal wieder am frühen Abend oder in der Morgendämmerung. Einen Höhepunkt findet dies aber jährlich mit der „Warsteiner Internationale Montgolfiade (WIM)“, die Anfang September auf dem Brauereigelände in Warstein stattfindet. Über eine Woche lang kann man die Heißluftballone am Himmel beobachten. Vorausgesetzt natürlich, dass das Wetter mitspielt und auch die Windrichtung zum eigenen Standort passt.

Meine Arbeitszeiten ließen es zu, dass ich nach Feierabend immer relativ passend zum Ballonstart durch Meschede fuhr. Der Wind war schwach und kam meist aus Nord bis Nordwest, so dass die Ballone zwangsweise meinen Weg kreuzten. Die Kamera war auch immer dabei, so dass ich das ein oder andere Foto auf dem Heimweg schießen konnte.

Am Mittwochabend entschied ich mich spontan dazu, die Burgruine in Eversberg als Standort für die Fotos zu wählen. Die hohe und in alle Richtungen freie Plattform lag in den Tagen zuvor immer relativ genau in der Route der Ballone und so versprach ich mir davon ein paar schöne Aufnahmen. Am Ziel angekommen zeigte mir die Webcam, die auf dem Startgeländer der Montgolfiade montiert war, trotz fortgeschrittener Zeit immer das gleiche Bild. Ein paar Fahrzeuge, einige Ballonkörbe, aber niemand, der einen Ballon aufrüstet. Das Wetter war stark bewölkt und es war verhältnismäßig windig. Der Start wurde abgesagt und auch ich fuhr wieder heim.

Am darauf folgenden Tag versuchte ich es erneut. Das Wetter war weitaus besser und die Webcam zeigte mir auch, dass die Ballone auf dem Startgelände aufgerüstet wurden. Die Voraussetzungen waren also recht gut. Wohl so gut, dass ich gar nicht auf die Windrichtung geachtet habe. Denn hätte ich das getan, so hätte ich schnell bemerken müssen, dass der Wind an diesem Tag aus Westen kam. Und so kam es, wie es kommen musste. Die Webcam zeigte mir, dass die ersten Ballone gestartet waren und ich wartete darauf, dass sie über den Stimm-Stamm auftauchen. Sie tauchten auf, allerdings nicht in meine Richtung, sondern sie fuhren Richtung Brilon. In der leicht diesigen Luft konnte ich die Ballone noch recht gut erkennen, für Fotos waren sie aber zu weit entfernt und farblich zu matschig. Also wieder nichts.

Der Freitag sollte dann auf jeden Fall besser werden und ich entschloss mich dazu, nach Feierabend direkt nach Warstein auf das Gelände der Montgolfiade zu fahren. Die obligatorische Parkgebühr in Höhe von fünf Euro war ich bereit zu investieren, um endlich mal ein paar ordentliche Fotos machen zu können. Bedingt durch einen etwas stärkeren Wind musste der Start zwar etwas verschoben werden, aber etwa eine Stunde später als geplant fand dann doch noch der ersehnte Massenstart statt. Das Warten hatte sich gelohnt und am Ende gelangen mir dann doch noch ein paar schöne Aufnahmen.

Im nächsten Jahr werde ich ganz sicher wieder dabei sein und auch mindestens ein Nightglow besuchen. Zeitlich hatte ich dieses Mal leider keine Zeit dazu. Hoffen wir einmal, dass das Wetter dann wieder so gut mitspielt, wie in diesem Jahr.