Man kennt das ja. Da passt man mal schnell nicht auf und zack, da wird man von diesem fiesen roten Blitz aus den schönsten Autofahrerträumen gerissen. Um es mal mit Atze Schröder zu sagen „Kurz geguckt, wo bin ich? Dorfstraße innerorts. Kurzer Blick auf den Tacho: 238. Sicher. 10 % runter. Müsste klappen!“
Aber gut, so schlimm war es dann ja doch nicht. Es war am späten Abend auf der Stadtautobahn kurz vor Marburg auf der Heimreise vom Flughafen Frankfurt. Kurz hinter der Beschränkung auf 100km/h stand der Blitzer und mein Blick auf den Tacho zeigte keine 200+ sondern, wenn überhaupt, knapp über 110km/h.

Alles halb so wild. Ärgerlich, aber immerhin kein Vermögen, dass ich hier zu zahlen habe. Ich war ja nur minimal schneller als erlaubt.

Wenn, ja, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass ich nicht im eigenen, sondern im Mietwagen unterwegs war. Denn nun erhielt ich nach knapp acht Wochen endlich die so lang ersehnte Post. Das aber nicht in einfacher, sondern gleich in zweifacher Ausführung. Denn zum einen schrieb mir die Stadt Marburg und fordert von mir für die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit um 6km/h (!) genau 10Euro. Zum anderen erhielt ich einen Brief von der Firma Sixt mit der Information, dass die Stadt Marburg bei ihnen angefragt habe, wer zur Tatzeit mit dem besagten Fahrzeug unterwegs war. Diese kleine Serviceleistung möchte man natürlich bezahlt haben. Denn aufgrund der vielen unterschiedlichen Formate der einzelnen Städte und Landkreise könne man hier keinen Automatismus erzeugen, der die Fahrerdaten ohne manuelles Eingreifen ermittelt und weiterleitet. So kommt es nun, dass mir diese kleine Gefälligkeit der Stadt Marburg gegenüber mit schlappen 18 Euro in Rechnung gestellt wird.

So schnell können sich 10 Euro mit einem Schlag fast verdreifachen. Für das Geld hätte ich mit dem eigenen Auto auch 120 km/h fahren können und wäre damit garantiert 10 Sekunden früher zuhause gewesen. Was ich in der Zeit alles hätte erledigen können. Unglaublich.

Danke, liebe Firma Sixt, für diesen aufopferungsvollen Service, den ich euch heute Abend noch mit Freude versilbern werde. Wobei… warum stellt ihr die 18 Euro nicht der Stadt Marburg in Rechnung? Schließlich habe die bei euch um Hilfe gebeten. 😉