Ganze Titelseiten inklusive mehrseitigen internen Berichten drehen sich um nichts anderes.

Der Fußballgott ist erkrankt. Michael Ballack. Verletzt beim letzten Spiel durch ein Foul, welches vor allem die Boulevardpresse mit den tollsten Adjektiven umschrieben wird: „…ein unfassbares Foul…“, „…er wurde gnadenlos gefällt…“, „…brutalo Foul…“ usw. Man könnte meinen, Herr Ballack sei bei einer Wrestlingveranstaltung gewesen. 😉

Und die große Überschrift, die man heute deutschlandweit liest, beschreibt Deutschlands größtes Problem, vor dem alle anderen unwichtigen Probleme vor Neid erblassen:

Jogi, wie ist die WM noch zu retten?

Interessant, dass die damalige Ermordung J.F. Kennedys in der Presse weniger Wirbel erzeugt hat, als die Verletzung eines Fußballspielers, der meiner Meinung nach, viel zu hoch gelobt wird. Er ist und bleibt ein Fußballer. Kein Wunderheiler oder sonst einer, der sportliche Wunder vollbringen kann. Die restlichen Spieler scheinen nach Meinung der Presse allein unfähig zu sein, die WM in irgendeiner Weise erfolgreich abschließen zu können.

Wenn der Knöchel von Michael Ballack Deutschlands größtes Problem ist, dann kann ich mich ja jetzt beruhigt zurück- und die Beine hochlegen. Es kann dann ja nichts anderes mehr schief gehen. Und die WM? Na, ob wir nachher mit Glück ins Viertelfinale kommen und dann verlieren oder vorher schon ausscheiden… mir persönlich ist das egal. Man hat für den Fall ja schon einen Schuldigen in der Schublade: Kevin-Prince Boateng. Der Ballack-Treter vom FC Portsmouth.