Das Problem mit der Reichweite

Die drahtlosen Netzwerkverbindungen beschränkten sich in unserem Haus anfangs auf die FritzBox, die im zweiten Obergeschoss montiert war. Mit ihr konnten wir den größten Teil des Gebäudes versorgen, wobei einige Räume im Erdgeschoss und vor allem die Bereiche rund um das Haus kaum erfasst wurden. Auf Dauer war das kein Zustand und ich überlegte, wie dieser Zustand optimiert werden konnte.

Die anfängliche Lösung von TP-Link

Die Bandbreite der Wifi-Verbindung im Wohnzimmer war immer schon zu gering zum Streamen von Videos in FullHD oder höheren Auflösungen. Daher legte ich vor eta 6 Jahren schon ein Netzwerkkabel vom Dachgeschoss ins Wohnzimmer. Am Kabelende versorgte ein Cisco Gigabit-Switch die angeschlossenen Geräte, wie TV, Playstation, Streaming-Rechner usw.

Ich beschloss dann, einen zusätzlichen Access Point im Wohnzimmer einzurichten. Die Räume im Erdgeschoss und die Außenflächen sollten damit auch mit einem brauchbaren Signal versorgt werden. Zum Einsatz kam dabei ein günstig erworbener TP-Link TL-WDR4300, dem ich seine Routerfähigkeiten in der Konfiguration beraubt habe. Dieser wurde mit den identischen WLAN-SSIDs und WPA-Keys konfiguriert damit waren alle Smartphones, Tablets und Notebooks in allem Räumen und auch in der letzten Ecke auf dem Grundstück per WLAN verbunden. Das WLAN-Roaming zwischen der Fritzbox und dem TL-WDR4300 funktionierte einwandfrei und zuverlässig. Ziel erreicht und alle waren zufrieden.

Dieses Konstrukt betrieben wir nun knapp vier Jahre lang. Es hätten sicher noch mindestens vier weitere Jahren werden können, wenn der TP-Link Router nicht immer häufiger abgestürzt wäre. Die mit ihm verbundenen Geräte waren dann zwar weiterhin mit diesem verbunden, allerdings bestand dann keine Verbindung mehr zum restlichen Netzwerk. Erst ein Aus- und wieder Einschalten brachte den WDR4300 wieder zurück zur normalen Funktion. Auf Dauer ist das natürlich kein Zustand und führte zu einem gewissen Frust im Kreise der Familie.
Natürlich hätte ich dieses Gerät nun einfach gegen ein identisches oder ähnliches Gerät austauschen können, aber so einfach wollte ich mir das dann doch nicht machen.

Die bessere Lösung für das alte Problem von Ubiquity

Über Berichte aus Kreisen des Freifunks und eigenen Arbeiten mit und am HamNet im Amateurfunk bin ich schon vor Jahren auf Geräte aus dem Hause Ubiquity Networks (https://www.ubnt.com) aufmerksam geworden. Ein paar Tage recherchierte ich nach den Funktionalitäten und Eigenschaften der Access Points dieses Unternehmens. Am Ende war ich davon überzeugt, dass diese Geräte die Lösung für diese Aufgabe sind. Das Modell UAP-AC-LITE entsprach dabei genau meinen Anforderungen. Der AccessPpoint wird dabei über einen PoE-Adapter mit Energie versorgt, der dem Gerät beiligt. Das hat den großen Vorteil, dass nur ein einziges Kabel zum AccessPoint verlegt werden muss. Der PoE-Adapter koppelt die Betriebsspannung auf das Netzwerkkabel ein. Die Preise für diesen APs sind bei den vielen Inklusivfunktionen sehr günstig (unter 80€).

Über den Unifi-Controller, der als Softwarelösung kostenlos angeboten wird, lässt sich dieser und alle weiteren Accesspoint hervorragend einrichten und verwalten. Dazu gehört auch die Ausgabe von weiteren Details zu den verbundenen Endgeräten, Statistiken und viele viele Schrauben, an denen man den Betrieb sehr detailliert beeinflussen kann.

Der Unifi-Controller kann unter Windows, Mac und Linux installiert werden. Für den Betrieb eines einziges Access Points ist ein permanent laufender Controller nicht notwendig. Erst ab dem zweiten Access Point wird ein Controller dauerhaft im Netzwerk erwartet, damit zum Beispiel auch die Übergabe der Endgeräte an die APs richtig funktioniert. Ich habe den Controller auf einem Raspberry Pi 3 installiert, was auch für einen Linux-Anfänger recht einfach zu bewerkstelligen ist. Wer keine eigene Installation des Controllers durchführen möchte oder dafür keinen geeigneten Rechner vorrätig hat, kann die Funktionen des Controllers auch in Form des Ubiquity-Cloudkeys in sein Netzwerk bringen. Dieser ist aber natürlich nicht kostenlos zu haben.

Ein erstes Fazit nach einer Woche

Nach nun einer Woche im aktiven Einsatz haben sich meine Erwartungen voll erfüllt.

Die Möglichkeiten zur Verwaltung und die Menge an Einstellungen sind hervorragend. Auch das Design der Geräte ist nett und passt besser in unser Wohnzimmer, als der TP-Link Router, der sehr auffällig auf dem Schrank vor sich hin blinkte.

Durch diese neuen Möglichkeiten wird auch die FritzBox bald ihre WLAN-Funktionen einstellen. Ich plane einen zweiten UAP-AC-LITE zu kaufen, der dann im Dachgeschoss montiert werden soll.

Von mir eine klare Kaufempfehlung für das System von Ubiquity!

 

Foto: Warnschild – Pubic Domain (pixabay)