CQ de DL4DE - Hallo Meschede, Hallo Welt!

Schlagwort: Henne

Meschedes neues Gesicht…

Vor zwei Jahren, im August 2011, begann die Stadt Meschede damit, die Öffnung des „Hennedeckel“ intensiver zu betrachten und veranstaltete ein sog. Hennedeckelfest. Die geplante neue Verkehrsführung sollte getestet werden und der Winziger Platz wurde vorrübergehend zu einer einspurigen Einbahnstraße. Etliche Bäume wurden in Blumenkübeln zusammengetragen und entlang der Straße platziert. So recht wusste man nicht, was man damit nun anfangen sollte. Das alles wirkte doch recht fremd und es entstanden immer wieder kontroverse Diskussionen über das Für und Wider dieses städtischen Projekts. Vor allem die Frage der Kostenübernahme sorgte immer wieder für Zündstoff, denn es war klar, dass die Stadt trotz der Bezuschussung durch das überregionale Projekt „Regionale 2013“ einen nicht unerheblichen Teil selbst aufbringen muss.

Ich gebe zu, dass ich diesem Projekt auch lange Zeit eher skeptisch gegenüber stand, was nur in zweiter Linie mit den zusätzlichen Kosten zu tun hatte. Es lag sicher auch daran, dass ich mir trotz der veröffentlichten Zeichnungen und Pläne nicht richtige vorstellen konnte, wie es nach der Fertigstellung in der Innenstadt aussehen würde.

In der Zwischenzeit sind ziemlich genau zwei Jahre vergangen und die Henne fließt nun „oben ohne“ durch die Innenstadt. Die Bauarbeiten sind bis auf wenige kleine Ausnahmen abgeschlossen. Das Wasser dominiert nun das Geschehen und ich muss zugeben, dass meine damaligen Zweifel doch recht unbegründet waren. Vor allem am Abend ist die Henne mit der Lichtinstallation ein echter Hingucker. Und so lange die selbst ernannten Graffiti-Künstler und Vandalen ihre Arme und Beine still halten, wird sie es sicher bleiben.

Die Stadt zeigt ihr neues Gesicht und ja, der Gesichtschirurg hat eine gute Arbeit abgeliefert. Wenn sich jetzt noch das ein oder andere Lokal o. ä. rund um die geöffnete Henne ansiedeln würde und auch abends noch geöffnet bliebe, dann würde die Innenstadt auch sicher wieder lebhafter werden. Von der alten Karstadt-Immobilie möchte ich gar nicht erst anfangen, aber das Thema soll sich ja in den kommenden Monaten auch erledigt haben. Hier muss die Stadt nun am Ball bleiben, damit sich auch das Umfeld zügig zum Positiven entwickelt, denn hier gibt es noch einiges nachzuholen.

Eventuell sollten sich die Ordnungshüter dieser Stadt einmal die Mühe machen, den Verkehr auf dem neuen Innenstadtring etwas intensiver zu kontrollieren, damit nicht ständig dieselben tiefergelegten Asphaltfräsen im Minutentakt ihre Runden über den Winziger Platz drehen. Zumal die neue Verkehrsführung über die neue Johannesbrücke schon dazu einlädt nicht nur eine Runde um den Block zu drehen.

Die Henne öffnet sich

Seit einiger Zeit kreist in der Innenstadt von Meschede der Hammer.

Die Hennedeckel-Öffnung ist im vollen Gange und schon viele Meter der alten „Überdachung“ sind dem Bagger zum Opfer gefallen. Noch kann man sich nur schwer vorstellen, wie es einmal in Natura aussehen wird, aber man arbeitet ja daran.

In regelmäßigen Abständen fahre ich in die Innenstadt und mache mir ein Bild der Arbeiten.
Aus dem schon recht kontrovers diskutierten Projekt wird nun ganz langsam Realität.

Die Baustelle ist schon eine echte Herausforderung für die Anwohner und auch die Geschäfte.
Der „Winziger Platz“ gleicht momentan einem Schweizer Käse und man muss schon einige Umwege in Kauf nehmen, um das ein oder andere Geschäft zu erreichen. Das Wort „Laufkundschaft“ erhält da eine ganz neue Bedeutung.

Regionale 2013 – Es geht los!

Nun ist es also amtlich.

Wie DerWesten in den letzten Tagen berichtet, steht der Umsetzung des Projekts „Regionale 2013“ und der damit verbundenen Henne-Freilegung nun nichts mehr entgegen.

Wie ich schon vormals erwähnte, stehe ich dem Projekt insgesamt recht positiv gegenüber. In Meschede muss sich etwas tun, je eher desto besser.
Aber nach dem mehr oder weniger abgesoffenen Deckelfest vor einigen Wochen blieb es doch sehr ruhig um das Projekt. Irgendwie wusste niemand, ob es nun umgesetzt oder doch wieder im Aktenschrank verschwindet. Und in den letzten drei Tagen überschlagen sich quasi die Presseberichte über die Regionale 2013 und die damit verbundene Umgestaltung der Innenstadt.

Vor allem die Mescheder CDU scheint alles in die Waagschale zu werfen, um dieses Projekt auch bei der Bevölkerung unter Dach und Fach zu bekommen.
In der Innenstadt trifft man auf große Banner, die klar Stimmung für das Projekt machen.

…fragt ein Banner an der Fritz-Honsel-Strasse Ecke Mühlenweg. Und auf der angegebenen Webseite werden weitere passende Fragen gestellt.
Ich persönlich finde diese Art der Stimmungsmache eher fragwürdig und zu reißerisch. Aber gut… Der Bürgermeister hat ja wohl auch einiges zu verlieren, nach all den Querelen der letzten Wochen und Monate. Schließlich hat er sich im Vorfeld ja schon einiges anhören müssen. Und wenn dieses Projekt später buchstäblich ins Wasser fallen sollte, dann hat sicher nicht nur die Stadt ein Problem.

 

Der Deckel muss weg – schon beschlossene Sache?

Nach dem wohl eher misslungenen Deckelfest der Stadt, welches nicht nur thematisch, sondern auch wettertechnisch sehr viel mit Wasser zu tun hatte, beobachte ich dieses Projekt nun verstärkt in der Presse und im Internet. Im Zoom-Blog von Hans Schiebener finden sich viele Fotos und Texte, die den aktuellen Zustand des „Henne-Deckel“œ recht detailliert beschreiben.
Nach den Informationen aus dem oben genannten Bericht löst sich das Argument einer teuren Sanierung recht schnell in Luft auf. Die Grundsubstanz des Bauwerks ist soweit wohl noch in einem guten bis sehr guten Zustand und müsste nur hier und dort etwas repariert und ausgebessert werden. Letztlich aber wohl kein schlechter oder gar dramatischer Zustand. Damit ist der Zustand des Henne Bauwerks dann wohl doch kein Argument für dessen Beseitigung.

Naja, die Meinungen gehen bei diesem Projekt weit auseinander. Wobei es aber wohl so ist, dass sich die Bevölkerung (noch) nicht richtig für das Thema erwärmen kann, dafür aber die Mescheder Politik eigentlich schon alles in trockenen Tüchern sieht.

Überrascht war ich aber über den kleinen Aufmacher auf der Titelseite des Sauerlandkurier vom 31.08.2011 zur kommenden St. Georgs Kirmes. Dort zitiert man den Schützenhauptmann Andreas Deimel-Kotthoff mit den Worten, dass dies die letzte Kirmes auf dem Winziger Platz sein wird, da mit der Eröffnung des Henne-Deckels ja auch die Fläche verschwindet, auf der die Kirmes bislang immer ihren Platz fand. Das Zitat liest sich so, als ob das Projekt schon komplett genehmigt sei und man im Laufe der kommenden Monate mit den Bauarbeiten beginnen wird. Trotz einer recht intensiven Suche fand ich dazu allerdings keine weiteren Hinweise. Da frage ich natürlich, ob die St. Georgs Schützen mehr wissen, als der „normale“ Mescheder Bürger oder ob die Berichterstattung der Medien hier wirklich etwas einseitig stattfinden, wie es in vielen Kommentaren im Netz von verschiedenen Personen dargestellt wird.

 

Sauerlandkurier vom 31.08.2011
(Bild anklicken zum Vergrößern)

Aber auch die offizielle Projektwebseite der Stadt Meschede (http://wissenwasserwandel.de) spricht mehr oder weniger davon, dass die Umsetzung nur noch eine Frage der Zeit ist. Ist die Umgestaltung und die Öffnung der Henne aber wirklich schon eine fest beschlossenen Sache? Auf der Seite liest man davon, was alles kommen soll (Zweispurige Brücke soll über die Ruhr führen“), aber man nutzt dort auch Aussagen, wie „Blick auf den Winziger Platz wie es ist und wie es sein wird“. Letzteres liest sich wie endgültig entschieden und fest beschlossen.

Im Netz findet sich kein Hinweis dazu, dass das Umbauprojekt eine beschlossene Sache sei und alle Arbeiten und Veränderungen bereits genehmigt wurden. Sollte ich hier falsch liegen und gewissen Fakten nicht mitbekommen haben, so lasse ich mich gern eines Besseren belehren. 😉

Der Deckel muss weg – Testbetrieb

Da fuhr ich heute ohne böse Absicht durch Meschede vom Bahnhof aus zum Winziger Platz, um ein paar Besorgungen zu machen. Da wunderte es mich schon, warum sämtliche Parkplätze vor dem Pressehaus abgesperrt waren und die Straße plötzlich zur Einbahnstraße geworden ist. Die vormals rechte Fahrspur wurde zu Parkplätzen umfunktioniert und die Bushaltestelle vor der AOK wurde mittels eines Holzpodestes auf die Straße vorgerückt. Die Parkflächen vor der Commerz Bank wurden ebenfalls vollständig abgesperrt und auch hier fand man stattdessen neu angelegte Parkbuchten auf der rechten Fahrbahnseite. Auf der linken Seite standen im gleichmäßigen Abstand große Blumenkübel mit jungen Bäumen darin. Also eine völlig neue Verkehrsführung und die temporäre Vernichtung zweier relativ großer Parkflächen.

Winziger Platz– – Winziger Platz
Warum das alles?
Es ist ein Projekt namens „Henne DeckelFest“.

Laut Informationen auf http://wissenwasserwandel.de soll diese Umgestaltung nur für ein Wochenende gelten. Es ist ein Test, um festzustellen wie es aussehen könnte, wenn das Flussbett der Henne wieder geöffnet wird und dadurch zwangsläufig die zwei genannten Parkplätze u. ä. verschwinden.

Warum dies nun in einen so derartigen Umfang und sicher gepaart mit hohen Kosten simuliert werden muss, kann ich persönlich nicht so ganz nachvollziehen. Andere Umgestaltungen in der Stadt wurden schließlich auch beschlossen, umgesetzt und alle mussten sie so hinnehmen. Reaktionen in den Geschäften der Stadt und im Internet zeigten mir aber, dass sehr viele über diese Umbauaktion eher den Kopf schütteln und sich fragen, warum hier so einfach und unnötig Geld verbrannt wird. Schließlich wurde für diese Aktion ein nicht unerheblicher Aufwand durch diverse Unternehmen betrieben.

Naja, ich persönlich bin mir nicht sicher, ob es unbedingt sinnvoll ist, den Deckel von der Henne zu nehmen und ob alle anderen Umgestaltungsmaßnahmen, die in dem Zusammenhang geplant sind, realisiert werden müssen. Die Reaktionen der Öffentlichkeit sind da ähnlich uneinig. Ich hoffe nur, dass die Entscheider sich wirklich sicher sind, dass der eingeschlagene Weg auch wirklich der richtige ist. Auch wenn hier zum größten Teil Fördergelder genutzt werden und die Stadtkasse nicht allein die Kosten tragen muss, sollte man darauf achten, die schon überstrapazierten Finanzen nicht noch weiter (über-)belastet werden.

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